Generelles zu den Stillen Zinken

Stille ZinkenStille Zinken haben in der Regel einen sehr tiefen 1. überblasenen Ton, auf einem Instrument in g ist das ein gis, niemals ein as und auf einem Instrument in in a ist das ein ais oder zu tiefes b. Man könnte unterstellen, dass viele Instrumente so angelegt sind, dass man in die Oktav überbläst und den Tonraum mit Griffen analog einer Traversflöte ausfüllt (siehe gerade Zinken Freiberg und Nürnberg 390).

Ich baue die Instrumente so, dass die Standardgriffe des gewöhnlichen krummen Zinken weitgehend zu benutzen sind. Für den Ton, der dem hohen a des krummen Zinken entspricht, empfehle ich zwei Griffe: 0020 000 oder besser 0103 400.

Mundstücke wie die Originale oder nach den Gepflogenheiten moderner Spieler. Meistens empfiehlt sich, das Mundstück eines stillen Zinken etwas größer zu wählen als das eines Standardinstrumente. Ich habe hier eine große Auswahl von Modellen.

Leipzig 1561/1562 - Stiller Zink in g

Ein Instrument mit der Signatur Hier S (aus der Firma Bassano), das mit geringen Anpassungen einen Ton tiefer spielt als ein gewöhnlicher Zink in a'= 440 Hz.

in a'= 440 Hz
- Buchsbaum, Speierling, Mehlbeere Pflaume

Leipzig 1561/1562 - Stiller Zink in g/hohe Stimmung

Aus Leipzig 1561 habe ich einen stillen Zink entwickelt, der in a'= 465 Hz spielt. Ich liefere das Instrument in zwei Versionen:

a) Distanz unterstes Tonloch/Ende des Instrumentes wie bei den Originalen. 1. überblasener Ton ist ein gis, das nicht enharmonisch verwechselbar ist.

b) Gekürztes Instrument, dessen 1. überblasener Ton höher wird. Dieses Instrument kann sowohl als g-Instrument in a'= 465 Hz oder als a-Instrument in a'= 415 Hz gebraucht werden.

in a'= 465 Hz oder a'= 415 Hz
- Buchsbaum, Speierling, Mehlbeere, Pflaume

Stiller Zink in a

Ein Instrument der Brüsseler Sammlung gebaut von Bassano war wahrscheinlich konzipiert als stiller Zink in Altlage (g) für a'= 480 Hz. Mit kleinen Modifikationen lässt sich daraus ein stiller Zink in a in moderner Stimmung bauen.

in a'= 440 Hz
- Buchsbaum, Mehlbeere, Pflaume

Cornettino muto

Eine Kopie des Instrumentes vom Milla aus dem KHM Wien spielt in a'= 465 Hz, ich baue hiervon auch eine Version in a'= 440 Hz. Das Instrument hat ein kräftiges Grundregister und spielt nach unten gut bis zum d, in der Höhe mühelos bis zum b', mit etwas Kunst auch bis zum c''. Ein hervorragendes Instrument, nicht nur für Spieler mit kleinen Händen.

in a'= 465 Hz oder a'= 440 Hz
- Ahorn, Riegel-Ahorn, Buchsbaum, Obsthölzer

Stiller Zink mit Klappe für F

Auf Empfehlung von Michael Praetorius (Syntagma Musicum) habe ich mein Standard-F-Instrument mit einer Klappe versehen um somit Altpartien bis zum tiefen F spielbar zu machen. Der Umfang von über zwei Oktaven bleibt erhalten.

in a'= 465, 460, 440 Hz
- Pflaume

Stiller Zink Berlin 3066 

Der stille Zink  Nr. 3066  aus der Berliner Sammlung verdient in vielfältiger Weise unsere Aufmerksamkeit. Zuerst   durch den  Umstand, dass wir seinen Hersteller identifizieren können, Sigmund oder Arsazius Schnitzer aus Nürnberg/München. Damit ist auch eine chronologische Einordnung möglich in den Beginn des 16. Jahrhunderts. Die Tatsache, dass P. Hindemith  bei seinen Berliner historischen Konzerten darauf gespielt hat, ist sicherlich ein weiteres Argument für die Beschäftigung mit dem Instrument. Da das Instrument verzogen ist, ist die Vermessung  der Bohrung mit den im Berliner Museum zugelassenen Verfahren mit Bimetall- Taster nicht möglich. Als Verfahren wurde   die Analyse  des Computer-Tomogramms des Instrumentes gewählt. Diese Arbeit wurde durch Frank Kamper, Design and Ingeneering für  mich durchgeführt. Er bog das Instrument digital   gerade und  lieferte mir die Bohrungsmaße. Hiermit kann man die vom Bauer benutzten Räumer  rekonstruieren. Da das Instrument  beinahe perfekt rund ist, könnten in   einem zweiten Schritt  die Werkzeuge für die  Herstellung der Bohrung und der Mundstückfräser  mit   CAD interpretationsfrei hergestellt werden. Die musikalischen Ergebnisse sind vielversprechend. Das Instrument spielt  als a- Instrument in  a’=465 Hz und  ist somit ein missing link in der gesamten Serie existierender stiller Zinken. Ein  weiteres Charakteristikum des Instrumentes ist die enge Bohrung   am Einlass  (Minimum 5,2mm).  Dies ergibt  einen im Verhältnis zu anderen stillen Zinken  sehr zentrierten Ton. 

 

Die Preise für die Instrumente können Sie der aktuellen Preisliste entnehmen.